Publikation Die politische Linke in Katalonien und Irland

Wie passt der Nationalismus zu einem linken Selbstverständnis?

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Als im Herbst 2017 die Katalonien-Krise mit der einseitigen Unabhängigkeitserklärung der autonomen Region begann, drängte eine Frage innerhalb der EU auf die Tagesordnung, die viele Linke in Deutschland für erledigt hielten: die nationale Selbstbestimmung. Gerade in Westeuropa schien eine solche Politik dies unvorstellbar. Existierende Bewegungen bspw. im Baskenland oder der irische Republikanismus wurden als Überreste einer antiimperialistischen Zeit nach 1968 abgetan oder im Fall der SNP in Schottland als Ergebnis der Krise der Repräsentation. Jegliche Unabhängigkeitsbestrebungen galten als aus der Zeit gefallen. Und in der jüngeren Geschichte Osteuropas hatten nationale Bewegungen u.a. in den Jugoslawienkrieg geführt. Nationale Bewegungen wurden vor dem Hintergrund deutscher Geschichte als etwas angesehen, dass zerstörerisch wirkt. Umso überraschter reagierten hiesige Linke auf die Existenz einer Linken in Katalonien (bspw. der CUP), die für die nationale Selbstbestimmung eintrat. Linke Politik und nationale Selbstbestimmung vereinbaren? – das schien doch unmöglich. Die Rosa-Luxemburg-Stiftung Thüringen ging dieser Frage schon auf Bildungsreisen nach Katalonien und ins Baskenland nach. Mit der Studie von Paul Gruber, die im August 2020 von als Bachelorarbeit an der Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Erfurt eingereicht wurde, setzen wir diese Auseinandersetzung, mit dem alles andere als „veralteten“ Phänomen der linksnationalistischen Bewegungen fort, die in Spanien, bei der Grenzregelung zwischen Irland und Großbritannien in Folge des Brexit und damit für die Europäische Union zentrale Bedeutung haben.

Die Broschüre gibt es als PDF-Dokument hier.