VII-F-06755 Steigende Energiekosten und die Auswirkungen auf die Stadtwerke Leipzig

Fraktion DIE LINKE

In den letzten Wochen des vergangenen Jahres sind die Preise für Strom nahezu explodiert, was unter anderem dazu führt, dass einige Stromanbieter ihr Angebot nicht mehr aufrechterhalten konnten und Insolvenz anmelden mussten oder ihre Verträge mit den Kund:innen kündigten. Auf der Suche nach einem neuen Stromanbieter mussten viele Menschen eine massive Preissteigerung für neue Verträge erfahren. Einige Haushalte waren durch den Belieferungsausfall ihrer eigenen Stromanbieter auf die gesetzlich geregelte Grundversorgung (§ 36 – EnWG) angewiesen. Dies sind in der Regel die kommunalen Stadtwerke. Doch auch hier sind sie nun einer extremen Preissteigerung ausgesetzt. So bestätigte der Sprecher der Stadtwerke Leipzig, dass im Grundtarif des lokalen Grundversorgers gerade 76,24 Cent pro kWh aufgerufen werden. Dies sei eine Steigerung der Kosten um 160 %.

Wir fragen deshalb:

  1. In wie vielen Fällen mussten die Stadtwerke Leipzig seit Oktober 2021 als Grundversorger einspringen und wie hoch ist die Steigerung im Vergleich zu den letzten fünf Vorjahren?
  2. Welche wirtschaftlichen Folgen ergeben sich für die Stadtwerke Leipzig aus den steigenden Preisen an der Strombörse?
  3. Welche Folgen ergeben sich aus den hohen Strompreise an der Strombörse für die Bestandskund:innen der Stadtwerke? Sollten künftige Preissteigerungen für Bestandskunden absehbar sein, mit welchen Kostensteigerungen ist zu rechnen?
  4. Wie viele Menschen waren in Leipzig bisher von Energiearmut, also dem Umstand, dass sie mehr als 10 % ihres Einkommens für Energie aufbringen mussten, betroffen und wie viele werden es sein, wenn die aktuellen hohen Energiekosten anhalten?
  5. Welche Maßnahmen plant die Stadt Leipzig angesichts der aktuellen Situation, um der Gefahr von Energiearmut entgegenzuwirken?