Die Deutschen sehen einer Umfrage zufolge in den USA eine größere Bedrohung für die Sicherheit Europas als in Russland. Während jeder Zweite die Vereinigten Staaten unter der Administration von Präsident Donald Trump für gefährlich halte, werde die Regierung in Moskau nur von jedem dritten Deutschen (33 Prozent) als bedrohlich empfunden, berichtete der Spiegel unter Berufung auf die repräsentative Umfrage "Sicherheitsradar 2019: Weckruf für Europa" der Friedrich-Ebert-Stiftung, die Mitte Februar auf der Münchner Sicherheitskonferenz vorgestellt werden soll.

Die Sicherheitslage in Europa hat sich nach Ansicht der Hälfte der Befragten (50 Prozent) auch durch die Erweiterung der Nato verschlechtert. 41 Prozent sehen auch in der Erweiterung der EU ein Risiko. 54 Prozent sind den Angaben nach dafür, mehr Geld für Verteidigung auszugeben.

70 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass Deutschland eine aktive Rolle bei der Lösung internationaler Krisen spielen sollte. Zwei Drittel sprachen sich für eine werteorientierte Außenpolitik aus, auch wenn das für Deutschland Nachteile haben könnte.

Die Umfrage wurde dem Bericht zufolge auch in Frankreich, Lettland, Polen, Russland, Serbien und der Ukraine durchgeführt. Insbesondere Serben (85 Prozent), Ukrainer (74 Prozent) und Polen (67 Prozent) halten ihre Länder demnach für nicht angemessen anerkannt.